Ein Triathlon will gut vorbereitet sein. Das gilt natürlich für das Training im Wasser, auf dem Rad, in den Laufschuhen und in der Wechselzone, aber es gibt da noch eine fünfte Disziplin: das Aussehen. Zwar hat es sich im Triathlon noch nicht durchgesetzt, dass B-Noten vergeben werden, bei so mancher Athletin sollte man aber meinen, dass sie Ambitionen hätte, genau bei dieser besonders gut abzuschneiden.
Frühzeitig werden also die Onlineshops und Sportgeschäfte durchforstet nach farblich abgestimmter, gleichzeitig die Figur umspielender (ist ja alles immer so unglaublich eng) und zuletzt auch funktionsfähiger Kleidung für den großen Tag. Nicht selten gibt es die Outfits im eigenen Schrank dann auch in mehreren Ausführungen, je nach Wetter- und Gemütslage. Schönreden kann Frau sich diese Investitionen übrigens beispielsweise mit dem Argument, dass der Start bei einer Challenge ja bedeutend günstiger sei als bei einem Ironman und man das beim Startgeld gesparte Vermögen nun ja in das passende Outfit investieren könne.
Als Vorabendritual hat es sich in einigen Trainingsgruppen weiblicher Athleten als Tradition durchgesetzt, dass statt gut gefüllter Pastateller Fotos penibelst lackierter Fuß- und Fingernägel ausgetauscht werden. Ein klares Zeichen: Sie ist bereit!
Beine rasieren gehört natürlich zum Pflichtprogramm. Bei all den säuberlichst rasierten Männerbeinen wird dies jedoch zur Nebensache, die nicht weiter thematisiert wird.
Gekrönt wird die Vorbereitung am Wettkampfmorgen von kunstvoll erstellten Flechtfrisuren, die bei Hochzeitsgästen nicht schöner sein könnten. Dank der Entwicklung wasserfester Mascara braucht auch Keine mit müdem Blick am Start zu stehen. Danke an die Kosmetikindustrie!
Die obige Darstellung soll übrigens keineswegs den Eindruck erwecken als würde der Fokus der Triathletinnen nicht auf dem Sport liegen. Die Damen im Triathlon treten schließlich auf denselben Distanzen an wie die Herren der Schöpfung und müssen somit mindestens so fit und trainiert sein wie diese. Das schließt gutes Aussehen aber glücklicherweise nicht aus und somit plädieren wir an dieser Stelle ganz offiziell für die Einführung einer B-Note!